Ausbautipp: Dämmung vom Feinsten mit den PP-Dämmstoffen von IsoproQ
Wer einen Campervan oder Kastenwagen dämmen oder eine Nachdämmung an einer Standard-Kabine wie die diversen Shelter vornehmen möchte, dem bieten sich viele Materialien an. Die meisten von ihnen habe ich ausprobiert und für eher ungeeignet befunden, bis ich bei den PP-Dämmmaterialien von IsoproQ kleben geblieben bin. Für mich das Nonplusultra in Sachen Dämmmaterialien, und das aus mehrerlei Gründen, die ich hier entsprechend der Wichtigkeit (aus meiner persönlichen Sicht) erläutern möchte.
1. Maßhaltigkeit
Meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt, denn wenn sich Dämmmaterialen bei Wärmeeinwirkung ausdehnen oder bei Kälte schrumpfen, dann kondensiert in den sich bildenden Hohlräumen oder Spalten das in der Raumluft gebundene Wasser und in der Folge entsteht häufig Schimmel.
Bei den PP-Materialien von IsoproQ handelt es sich um eine geschlossenzellige und geruchsneutrale Premium-Automotive Zuliefererqualität mit ca. 10 % besseren thermischen Isolationseigenschaften als herkömmliche Dämmstoffe. Das Material ist bis + 130 ° C hitzebeständig und bis – 60 ° C bruchstabil. Durch diese Eigenschaften ist es äußerst maßhaltig, dehnt sich also kaum aus oder schrumpft nur minimal und hält nach dem Verkleben an der Oberfläche bombenfest, so dass sich gar keine Spalten und Hohlräume bilden - womit wir bei Punkt 2 wären.
2. Kleberausrüstung
Aufgrund der äußerst geringen Oberflächenspannung von herkömmlichen PE-(PE = Polyethylen) Dämmmaterialien wie z.B. geruchsneutraler X-trem-Isolator oder synthetischer Kautschuk wie z.B, Armaflex (neigt bei den preisgünstigsten Qualitäten bei hohen Temperaturen zu Geruchsbelästigungen), ist es äußerst schwierig, diese mit einem wirksamen, dauerhaftenden Kleber auszustatten. So fallen die gängigen PE-Materialien häufig schon nach wenigen Tagen wieder von der Wand oder Decke, wenn man sie nicht zwischenzeiltich mit einer Verkleidungsplatte fixiert hat. Doch auch hinter einer Verkleidungsplatte können sie ihr "Unwesen" treiben, wenn die Klebewirkung nachlässt und sich Spalten zwischen den Matten oder Hohlräume zwischen Außenwand und Verkleidungsplatte bilden. Gelangt feuchte Innenraumluft an diese Stellen – was kaum zu vermeiden ist – dann bildet sich dort innerhalb kürzester Zeit Schimmel.
Die PP-(PP = Polypropylen) Dämmmatten von Isoproq sind mit einem hochwertigen, lösungsmitelfreien, wasserbasierten Acrylatkleber ausgerüstet. Dessen Klebekraft wird mit einer verstärkenden Gittervernetzung weiter erhöht. Er ist hitzebeständig bis zu 170 Grad.
Ich selbst habe die PP-Matten in einer Stärke von 20 mm nachträglich in sämtlichen Deckenkästen verbaut sowie im Innenraum im Bettbereich an die Wand geklebt und bewusst nicht mit einer Verkleidungsplatte an die Wand gepresst, weil ich wissen wollte, ob sich die Platten nach einer gewissen Zeit von der Wand lösen. Außerdem wusste ich damals noch nichts von den 72 Stunden, in denen das Material an Wand oder Decke gepress werden muss. Trotzdem halten die Platten in unserem Sternchen seit 2018 bombenfest. Allerdings muss man dazusagen, dass es sich um gerade Wände handelt. Bei gewölbten Wänden ist das Verpressen sicherlich angeraten - wenngleich ungleich schwieriger zu bewerkstelligen.
Ergebnis: Das als Provisorium gedachte, 2018 installierte "Klebwerk" ist bis zum heutigen unverkleidet an der Wand und denkt gar nicht daran, sich von derselben zu lösen.
In Kabinen mit geraden Wänden können gleich 20 oder 30 mm starke Platten verarbeitet werden.
Die Winkel habe ich ausgespart, um ggf. Möbelteile wieder ausbauen zu können.
So sieht das Ganze fertig aus. Die Kunststoff-Kabelkanäle, die ich ursprünglich verbaut habe, musste ich für die Dämmung demontieren. Ich habe ich durch PE-Schläuche aus dem Baumarkt ersetzt.
Die Wandverkleidung in unserem Bettbereich hält seit 7 Jahren bombenfest, ohne jegliche Verkleidungsplatte. Ein Marokkanischer Wandteppich kaschiert die wenig ansehnliche, athrazitfarbene Dämmmatte. Irgendwann folgt noch eine Verkleidungsplatte aus Holz.
3. Unterschiedliche Matten- oder Platten-Stärken des Dämmmaterials
Die PP-Matten oder -Platten sind in Stärken ab 2,5 mm erhältlich. Dabei eignen sich die 2,5 mm-Matten sehr gut, um Spriegel, Streben und Blechverstärkungen mit Dämmmaterial zu verkleiden. Sie sind aber auch hervorragend dazu geeignet, die Höhenunterschiede von vorher auf das Blech geklebten Antidröhn-Streifen auf eine mehr oder weniger glatte Oberfläche zu nivellieren, auf der dann die nächste Dämmschicht aufgebaut wird.
Besonders die dünnen 2,5 mm starken Matten eignen sich für die erste Dämmschicht im Kastenwagen/Campervan.
Verarbeitung bei der Dämmung eines Campervans / Kastenwagens
Im Campervan/Kastenawagen gestaltet sich die Sache allerdings ungleich diffiziler, als das bei geraden Wänden in einer Kabine der Fall ist. Denn erstens sind die Wände in allen möglichen Richtungen gewölbt, zweitens, und das ist viel schlimmer, gibt es hier unzählige, zerklüftete Streben und Verstärkungen im Blech, die es ebenfalls mit Dämmmaterial zu beklebt gilt. Denn sie haben eine direkte Verbindung zur Außenwand und bilden damit Wärmebrücken.
Die vorbildliche Dämmung eines neuen Sprinter-Kastenwagens mit den Dämmmaterialien von IsoproQ zeige ich hier an einigen ausgewählten Bildern, die mir freundlicherweise von Josef Horstmann, ein Kunde von IsoproQ und Leser meines Buchs zur Verfügung gestellt worden sind. Er hat seinen Sprinter in meiner Fahrzeuggalerie eingestellt und erläutert dort sehr akribisch seinen gesamten Ausbau. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Josef!
Beim Klick ins Bild kommst Du direkt zum Fahrzeugprofil von Josef Horstmann:
Das Fahrzeugprofil von Josef Horstmann in meiner Fahrzeuggalerie. Auch du kannst dein individuell gebautes Reisemobil dort kostenlos einstellen!
Die Bereiche zwischen den Blechverstärkungen im Kastenwagen sind die größte Herausforderung bei der Dämmung.
1. Körperschall-Akustikdämmung gegen Dröhnen
Bevor es an die eigentliche Dämmung des Kastenwagens geht, gilt es zu prüfen, ob das Fahrzeug bei bestimmten Geschwindigkeiten zum Dröhnen neigt. Sollte das der Fall sein, dann empfiehlt es sich, Antidröhnmaterialien als erste Lage aufzubringen. Dazu führt IsoproQ verschiedene Körperschall-Akustikdämmungen im Programm, die aus Schwer-Kunststoff bestehen, bitumenfrei, wasserabweisend und geschlossenzellig sind. Es gibt diese in unterschiedlichen Materialdicken von 1,4 bis 3,0 mm und Flächengewichten von 1,5 bis 6,0 kg/m², die sich z.B. für Dach, Spritzwand, Tür, Radlauf, Bodengruppe, Laderäume Radkästen und Seitenwand eignen. Die geringen Dicken sind auch besonders gut für stark profilierte Fußräume und den Dachbereich geeignet.
Sie sind sehr gut mit dem Heißluftföhn formbar, lackierbar, selbstklebend und schwer entflammbar. Sie sind deutlich besser geeignet, als die Alu-Butyl-Anti-Dröhn-Materialien, die man früher üblicherweise als Antidröhn-Materialien eingesetzt hat.
Untergrund reinigen
Zunächst reinigt man den Untergrund, damit die Klebstoffe der Antidröhn-Materialien, aber auch der PP-Dämmmatten optimale Haftung aufbauen können. Ralf-Reinhard Krecht von IsoproQ empfiehlt, Streifen des Antidröhnmaterials asysmetrisch auf die betroffenen Bleche zu kleben. Das relativ schwere, 1 mm dicke Material verhindert wirksam, dass sich beim Fahren Resonanzen aufbauen, also das Blech zum Schwingen angeregen.
Bewährt haben sich ca. 10 cm breite Streifen im Abstand von ca. 5 cm, damit ca. 65 % der nicht verstärkten Blechbereiche bedeckt werden.
Das Anti-Dröhn-Material wird in Streifen asymetrisch auf das Blech geklebt.
Auch die Radkästen erhalten Streifen des Antidröhn-Materials.
2. Vorgehensweise bei der thermischen Dämmung mit PP-Matten/Platten
Erst nachdem die wichtigesten, dröhn-verdächtigen Blechteile mit Antidröhn-Material beklebt sind, kann man mit der eigentlichen thermischen Dämmung beginnen.
Reinigen der zu beklebenden Flächen
Dazu reinigt und entfettet man den Untergrund (falls noch nicht geschehen), um optimale Voraussetzungen für den Kleber der Dämmmatten zu schaffen. Ein geeigneter Reiniger wäre beispielsweise Decaclean von Dekalin. Silikonentferner und Bremsenreiniger könnten bei der Anwendung zu Schäden auf der PP-Fläche führen.
Mit dünnen PP-Matten eine glatte Klebefläche schaffen
Unebene Flächen und solche, die mit Antidröhn-Material beklebt wurden, verkleidet man am besten mit dem 2,5 mm starken PP-Material, das man mit maximalem Druck an die zu beklebende Fläche presst. Die Höhe des Drucks ist maßgeblich für die Klebewirkung.
Sind die Unebenheiten noch zu groß muss ggf. mit einer weiteren Schicht 2,5 mm Material aufgedoppelt werden, um einen weitgehend glatten Untergrund für weitere Schichten zu schaffen.
Die Verarbeitungstemperatur sollte nicht unter 20 ° C liegen und nicht bei praller Sonneneinstrahlung der Blechfläche erfolgen.
Mehrschichtiger Aufbau
Werden mehrere Schichten übereinander geklebt, muss die jeweils darunter liegende Schicht 72 Stunden ablüften, bevor man sie mit einer weiteren Schicht bekleben kann. Das kann sich also durchaus über mehrere Tage wenn nicht Wochen hinziehen. Bevor eine Schicht mit einer weiteren beklebt wird, gilt es, die Oberfläche der unteren Schicht mit Seifenlauge zu reinigen und zu trocknen, bevor eine weitere Schicht darauf geklebt wird.
Genauso geht man bei den Blechstreben und Spriegeln vor, die man zunächst reinigen und dann mit 2,5 mm starkem PP-Dämmmaterial beklebt.
Danach kann man mit stärkeren Platten die Flächen bekleben.
Nach dieser zweiten oder dritten Schicht, die jetzt schon mal ca. 25 mm stark ist, kann man die noch verbleibenden Hohlräume mit einer Verkleidungsplatte verschließen. Wer ganz akribisch arbeitet und die bestmögliche Dämmwirkung erzielen möchte, der füllt die Hohlräume ebenfalls noch mit Dämmmaterial auf. Dazu kann man dann die günstigeren PE-Materialien verwenden, die IsoproQ ebenfalls im Programm führt.
Allerdings gibt Ralf-Reinhard Krecht hier zu bedenken, dass PE-Materialien im Schichtverbund mit PP-Matten/-Platten bei hohen Temperaturen zum "Schüsseln" neigen - sich also zu einer Seite hin wölben und Hohlräume bilden können. Im Expeditionsmobilbau rät Ralf-Reinhard von einem Materialmix ab.
Alles in allem ist die Dämmung eines Kastenwagens deutlich aufwändiger, als wenn man eine Kabine mit geraden, glatten Wänden auf einen Kastenwagen aufsattelt. Die ist natürlich ungleich teurer, aber wer ein Neufahrzeug kauft, kann die Mehrkosten eines Kastenwagens gegenüber einem Chassis ohne Aufbau gegenrechnen und die Kosten für das Dämmmaterial und den Arbeitsaufwand mit in die Rechnung einbeziehen.
Im Downloadbereich ganz unten findest du die Preisliste von IsoproQ mit allen Materialien, die das Unternehmen im Programm führt.
Hier geht's zur Website von IsoproQ:
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