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Schraubertipp: Bremsen-Schöbel: Beim Tausch der Trommelbremsbeläge Radbremszylinder überprüfen und instandsetzen

Wer seine Trommelbremsbeläge am Lkw-Wohnmobil erneuert, der sollte auch gleich die Radbremszylinder überprüfen (lassen). Nicht selten sind die durch das Wasser, das in der Bremsflüssigkeit enthalten ist, korrodiert. Andreas von Bremsen-Schöbel erklärt mir im Video, wie man die Radbremszylinder zerlegt, auf was man dabei achten muss, wie die Radbremszylinder aussehen sollten und welche Teile man unbedingt tauschen sollte, wenn man die Bremse schon offen hat.

Hier geht's zum Video mit Andreas: 

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Andreas von der Firma Bremsen Schöbel in Nürnberg, erklärt mir die Funktionsweise eines Radbremszylinders bei einer Trommelbremse am Lkw und wie man ihn instandsetzt.

 

So sieht der Radbremszylinder an einer Trommelbremse aus


Im Vergleich Radbremszylinder einer Trommelbremse sieht die Bremszange einer Scheibenbremsanlage so aus. Hier die Bremszange eines Unimogs.

 

Radbremszylinder zerlegen

Zunächst werden die beiden Staubmanschetten vom Radbremszylinder abgenommen. Profis verwenden dazu eine sogenannte Montagenadel. Der Laie kann sich diese selbst herstellen, indem er einen Schlitzschraubendreher rund schleift, damit die Staubmanschetten nicht verletzt werden.

Abnehmen der Staubmanschetten mit einer Montagenadel oder einem abgeschliffenen Schlitzschraubendreher.


Beim Öffnen des Radbremszylinder ist darauf zu achten, dass einem die Teile aufgrund der meistens darin verbauten Feder nicht um die Ohren fliegen.

 

Alle Teile eines Radbremszylinders auf einen Blick.

 

 

Alle Manschetten tauschen!

Wenn man die Bremse geöffnet hat, sollte man alle Gummiteile, also die Staubmanschetten und die Manschetten auf den Bremskolben tauschen. Denn meist sind die Weichmacher raus und sie sind hart wie Plastik. Sie müssen aber weich sein, damit sie richtig dichten und sollten mit zwei Fingern ganz leicht zusammengedrückt werden können. Deshalb auch bitte aufpassen, dass man nicht „New Old Stock-Manschetten“ kauft, die zwar neu sind, aber eben genauso hart, wie die alten.

Außerdem schrumpfen alte Manschetten, so dass sie nicht mehr richtig dichten. Bei einem Preis von wenigen Euro sollte man hier nicht sparen.


Die Manschetten der Bremskolben sollten auch getauscht werden, wenn man die Bremse geöffnet hat. Auch hier ist es wichtig, dass man das mit einem abgerundeten Werkzeug macht, damit die Manschette nicht verletzt wird.

Überprüfen der Radbremszylinder

Alle Radbremszylinder sollten auf Korrosion und Riefen hin überprüft werden. Sind die nicht zu tief, kann der Radbremszylinder bis zu einem gewissen Grad ausgehont und damit instandgesetzt werden. Sind sie zu tief, muss der Radbremszylinder getauscht werden. Beim Bremsen entstehen Drücke bis 100 bar, beim starken Bremsen sogar bis zu 180 bar. Ist dann ein Radbremszylinder korrodiert, drückt sich die Bremsflüssigkeit an der Korrosionsstelle vorbei, füllt die Staubkappe und wenn die voll ist, läuft die Bremsflüssigkeit auf den Bremsbelag und zerstört diesen, denn der ist wie ein Schwamm und saugt sich mit Bremsflüssigkeit voll. Damit hat er keinen Reibwert mehr.


Das Innere eines Radbremszylinders mit massiver Korrosion. Radbremszylinder, bereits gehont, aber trotzdem sind die Korrosionsstellen zu tief.

Tipp für Langzeit- und Weltreisende: einen kompletten Radbremszylinder als Ersatzteil mitnehmen.


Bremsflüssigkeit wechseln
Bremsflüssigkeit zieht Wasser an und mit der Zeit reichert sich der Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit an. Die kann dann zur Korrosion innerhalb der Bremse führen, vor allem im Hauptbremszylinder und in den Radbremszylindern. Deshalb sollte man die Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln. Bei alten Fahrzeugen ist meist DOT 3 Bremsflüssigkeit eingefüllt. Die sollte jährlich gewechselt werden, bei neueren ist es DOT 4, die alle zwei Jahre gewechselt werden sollte.

Option: Austausch der Bremsleitungen zu den Radbremszylindern gegen Stahlflex-Leitungen
Wenn die Bremsleitungen zu den Radbremszylindern nicht mehr in Ordnung sind, dann kann man sie gegen herkömmliche Bremsleitungen austauschen oder gegen Stahlflexleitungen. Bremsenschöbel hat Stahlflexleitungen als Meterware im Lager und in der Regel auch die passenden Fittings dazu. Wer auf Stahlflexleitungen tauschen möchte, schickt am besten die alten Leitungen mit und beschriftet sie ordentlich, damit er hinter weiß, welche Leitung wo hin gehört.

Stahlflexleitungen haben eine Teflonseele, die gegen alles, also Wasser, Mineralöl oder Bremsflüssigkeit resistent.


Wichtig: Niemals Mineralöl in ein Bremssystem schütten, weil alle Gummiteile durch Mineralöl aufquellen und kaputt gehen. Es sei denn, dass das gesamte Bremssystem nicht mit Bremsflüssigkeit sondern mit Mineralöl betrieben wird – was in seltenen Fällen der Fall ist. Also bitte vorher prüfen, mit welcher Art von „Bremsflüssigkeit“ das System betrieben wird.

 

Hier geht's zur Website von Bremsen Schöbel

 

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